„Bei meiner ersten Auslandsreise habe ich mich ganz bewusst für Israel entschieden. Nach dem Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 war es mir wichtig, Solidarität mit der Bevölkerung Israels und die Verbundenheit der Hessischen Landesregierung mit den Jüdinnen und Juden zu zeigen“, so Hessens Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Timon Gremmels nach seiner Rückkehr.
Delegationsreise der Wissenschaftsministern
Gremmels war Teil einer Delegation von acht Wissenschaftsministern der Länder sowie der Spitze der Hochschulrektorenkonferenz, die einer dreitägigen Delegationsreise unternommen haben mit dem Ziel, die Wissenschafts- und Hochschulkontakte zu intensivieren und auszubauen.
Minister Gremmels verdeutlichte mit seinem Besuch das besondere und enge Verhältnis Hessens zu Israel: „Der Aufenthalt in Israel war von großer Bedeutung und hat mir erneut gezeigt, wie wichtig der Dialog und die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene sind – insbesondere im Kampf gegen Antisemitismus und für eine offene, demokratische Gesellschaft.“
Die israelisch-deutschen Beziehungen im Hochschul- und Wissenschaftsbereich sind in Hessen von einem vielfältigen und engen Austausch geprägt. Fünf Universitäten, vier Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, die Hochschule für Gestaltung Offenbach und die Hochschule Geisenheim University unterhalten Kooperationen und Kontakte mit Hochschulen in Israel. Die Zusammenarbeit erstreckt sich vor allem auf den Bereich Forschung und Lehre, aber auch auf den Austausch von Studierenden und Lehrenden. Außerdem kooperieren zahlreiche außeruniversitäre Forschungsreinrichtungen in Hessen mit entsprechenden Institutionen in Israel. Beispielhaft zu nennen ist das Fritz-Bauer-Institut an der Goethe-Universität Frankfurt, das mit der Hebrew Universität eng zusammenarbeitet.
Wichtige Zusammenarbeit im Hochschul-, Forschungs- und Wissenschaftsbereich
Weitere Stationen der Reise waren das Ministerium für Wissenschaft und Technologie, die Hebrew Universität Jerusalem, das Weizmann-Institut für Wissenschaften sowie das Weizmann House, dessen Gründer Chaim Weizman einst in Darmstadt studierte. In zahlreichen Gesprächen machte Gremmels jeweils deutlich, wie wichtig die Intensivierung der hessisch-israelischen Zusammenarbeit im Hochschul-, Forschungs- und Wissenschaftsbereich ist.
Der Israel-Besuch diente auch dazu, Impulse für das vor Kurzem aufgesetztes Projekt des HWMK aufzunehmen: die Stärkung der Anwendungsorientierten Demokratieforschung, die im Rahmen des Sofortprogramms der neuen Hessischen Landesregierung verankert wurde. Dieses Programm soll in Zukunft in Hessen Akzente im Kampf gegen Antisemitismus und für die Stärkung der Demokratie setzen. Auch hier sind Kooperationen vorstellbar.
Besuch der Gedenkstätte
Die Delegation besuchte auch die Gedenkstätte für die Opfer des Holocaust, Yad Vashem, sowie den Hostages Square vor dem Tel Aviv Museum of Art, wo der Entführten vom 7. Oktober gedacht wird. „Das Gespräch mit einem Angehörigen von Geiseln, die die Terrororganisation Hamas bei ihrem Überfall auf Israel vor 165 Tagen verschleppt haben und von denen noch immer mehr als 130 in der Gewalt der Kidnapper sind, wird mir in Erinnerung bleiben.“ Minister Gremmels zeigte sich danach tief bewegt: „In Zeiten wie diesen wird mehr als deutlich, wie wichtig Orte der Erinnerungskultur sowie die Stärkung der Demokratie sind, um Antisemitismus konsequent zu bekämpfen. Der Besuch von Yad Vashem zeigt eindringlich, was passieren kann, wenn wir uns Judenhass nicht mit aller Kraft entgegenstellen.“