In der Ruine der ehemaligen Reichsburg Hayn hat der Geschichts- und Heimatverein Dreieichenhain eine moderne Ausstellung eingerichtet: Im Dreieich-Museum können Kinder und Erwachsene an vielen Mitmach-Stationen puzzeln, lauschen, auf Spurensuche gehen und so spielerisch die Geschichte der Region erkunden. Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn hat das Engagement des Vereins am Donnerstag mit der Auszeichnung „Museum des Monats“ gewürdigt und 1.000 Euro Preisgeld überreicht.
„Das Dreieich-Museum kann auf eine über 100 Jahre alte Geschichte zurückblicken – und hat sich in den vergangenen Jahren neu erfunden“, erklärt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Aus einem, wie man hört, einst leicht angestaubten Haus hat der Geschichts- und Heimatverein Dreieichenhain eine ansprechende und abwechslungsreiche Ausstellung geschaffen, in der man immer etwas Neues entdecken kann – mit Hörstationen, Modellen und sogar einem sprechenden Porträt. Museumsperlen wie dieses Haus machen Lust auf unsere Heimatgeschichte und sind nur möglich dank des leidenschaftlichen und unermüdlichen Einsatzes der Menschen vor Ort. Ich danke den Vereinsmitgliedern herzlich für ihre Arbeit und gratuliere zur Auszeichnung.“
Über 100 Jahre Geschichte
Von 2012 bis 2017 wurde das Museum umfangreich saniert und umgebaut. Es ist nun in zwei Bereiche geteilt: Im Erdgeschoss werden jährlich drei Wechselausstellungen für Kinder und Erwachsene gezeigt – derzeit sind Cartoons zum Thema Garten zu sehen. Im Obergeschoss rückt eine Dauerausstellung mit verschiedenen Medien die Geschichte der fünf Stadtteile Dreieichs, der Landschaft und deren Einbettung in den Kreis Offenbach in den Mittelpunkt. Die Besucherinnen und Besucher erfahren Geschichten über die engagierte Burgbewohnerin Anna von Falkenstein, informieren sich über die Entwicklung Sprendlingens zum Industriestandort oder verfolgen die Gründung der Waldkolonie Buchschlag. Ein Fokus liegt auch auf dem Jahr 1977, als die Stadt im Zuge der Gebietsreform aus fünf Gemeinden gebildet wurde.
Hintergrund: Die Auszeichnung „Museum des Monats“
Die Auszeichnung „Museum des Monats“, die mit 1.000 Euro dotiert ist, wird seit Juni 2018 vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst verliehen. Der Hessische Museumsverband trifft eine Vorauswahl aus den mit Projektfördermitteln des Landes Hessen unterstützten privatrechtlichen Museen. Die Mindestanforderungen an ein Museum müssen erfüllt sein, weiterhin geht es um qualitätsvolle Museumsarbeit, die sich durch besondere Vermittlung, Forschung oder Ausstellungen auszeichnet. Bevorzugt werden Museen im ländlichen Raum ausgewählt. Die ausgezeichneten Museen werden auf kunst.hessen.de/denkmal-und-museum-des-monats vorgestellt.